Pädagogische Hinweise zum Kurs
Bezug zum Rahmenlehrplan
Rahmenlehrplan Grundschule Naturwissenschaften, Berlin, eingesehen im Februar 2017
Pflanzen - Tiere - Lebensräume (S. 36)
Im Kurs werden Körperbau, Fortpflanzung, Entwicklung, Verhalten der Mehlwürmer und Mehlkäfer intensiv beobachtet und erforscht. Später werden die gemeinsamen Merkmale von Insekten thematisiert, Tiere nach Struktur- und Baumerkmalen verglichen.
Wenn jede Gruppe bzw. jede Schüler*in zu einem eigenen Insekt recherchiert, gibt es die Möglichkeit die Angepasstheit der Tieren an die spezifischen Bedingungen ihres Lebensraumes zu thematisieren, ermitteln und zu beschreiben. Außerdem bieten sich immer wieder Vergleiche zwischen Tier und Mensch an. Nahrungsbeziehungen werden in diesem Zusammenhang ebenso behandelt wie Insekten und Bestäubung.
Auf einem ganztägigen Ausflug werden Tiere in einem Lebensraum der unmittelbaren Umgebung: Wald, Park, Wiese, See, Teich beobachtet.
Schüler- und handlungsorientierter Unterricht (S.22)
Die Lernsituationen im naturwissenschaftlichen Unterricht bieten den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit zu weit gehend selbstständigem Suchen, Forschen und Entdecken. Von Anfang an werden die Schüler und Schülerinnen angeleitet, ihre Vorhaben zu planen sowie zielgerichtet und systematisch durchzuführen. Von zentraler Bedeutung sind dabei Arbeitsweisen wie Beobachten, Beschreiben, Vergleichen, Untersuchen, Experimentieren, Schlussfolgern, Arbeit mit Modellen. Anknüpfend an ihren Vorerfahrungen werden diese in verschiedenen Zusammenhängen wiederholt und kontinuierlich geübt, damit die Schülerinnen und Schüler sie zunehmend sicherer und selbstständiger anwenden können.
Bei der Erarbeitung der Themenfelder stehen das Erleben und Handeln der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund. Dabei ist darauf zu achten, dass die Schülerinnen und Schüler vielfältige Erfahrungen mit gleichartigen Phänomenen machen. Auf der Grundlage dieser Erfahrungen können sie durch Analogiebildungen erste Verallgemeinerungen entwickeln, die zum Verständnis von naturwissenschaftlichen Konzepten und Zusammenhängen erforderlich sind. Verallgemeinerungen durch Analogiebildung ist Vorrang zu geben vor der Vermittlung theoretischer Zusammenhänge.
Ausprobieren eigener Lösungswege (S.23)
Offene Aufgabenstellungen, z. B. zum Vergleichen, Erkennen von Zusammenhängen, Erklären von Prozessen, zum Ordnen und Einordnen fordern die Schülerinnen und Schüler dazu heraus, eigene Lösungswege zu erproben und zu diskutieren. Beim Ausprobieren eigener Lösungswege entstehen auch Irrtümer und Fehler. Die Schülerinnen und Schüler lernen produktiv mit Fehlern umzugehen, wenn sie wissen, dass Fehler zum Lernen dazugehören und sie Gelegenheit haben sich mit ihnen auseinander zu setzen.
Die Entwicklung naturwissenschaftlicher Denkweisen ist eng verbunden mit der Kommunikation von Gedanken, Vermutungen, Ergebnissen. Im gemeinsamen Gespräch (im Kurs speziell auch durch das Führen der Forschungstagebücher und die anschließende Diskussion zu den Beobachtungen und daraus folgenden Vermutungen) werden die Schülerinnen und Schüler angeregt, ihre Wahrnehmungen auszutauschen, Sichtweisen zu begründen, mit anderen Sichtweisen zu vergleichen, Ergebnisse zusammenzufassen und zu reflektieren. Dabei werden ihre gedanklichen Prozesse deutlich und können weiterführende Impulse gegeben werden.
Fehler als Teil des Lernprozesses (S.23)
Unabdingbar ist eine Lernatmosphäre, in der Fehler als Teil des Lernprozesses akzeptiert werden und zum Anlass genommen werden Denkprozesse zu reflektieren. Das kann nur dann gelingen, wenn für die Kinder Lernsituationen deutlich erkennbar getrennt werden von Situationen, in denen Leistungen beurteilt werden. Fehler als Teil des Lernprozesses Ausgangspunkt ist die Alltagssprache der Schülerinnen und Schüler, aus der sich mit zunehmenden naturwissenschaftlichen Kenntnissen eine alters- und sachangemessene Nutzung von Fachsprache herausbildet. Dabei sind die Sprachkenntnisse der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen, die Deutsch als Zweitsprache sprechen.
Umgang mit Sprache, Fachsprache, Medien
Das Erschließen von Internet und CD-ROMs wird für Recherche-Aufgaben eingesetzt. Für die Auswertung von Experimenten und die Präsentation von Lernergebnissen wird der Computer neben anderen Medien wie Digitalkamera oder Camcorder genutzt.
Experimente durchführen und reflektieren
Experimente dienen im naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozess dem Aufstellen oder der Überprüfung einer Vermutung oder einer Hypothese. Durch das Experimentieren werden Erfahrungen gesammelt, Vermutungen überprüft und Fragen beantwortet. Experimente haben das Ziel, bestimmte Ursachen und Zusammenhänge, die sich durch Beobachten unter natürlichen Bedingungen nicht klären lassen, aufzudecken, indem Störeinflüsse reduziert und bestimmte Aspekte des zu untersuchenden Phänomens isoliert werden. Experimente werden in der Schule meist durchgeführt, um einen bereits bekannten Sachverhalt zu bestätigen. Sie haben aber auch forschenden Charakter. Im Mittelpunkt des Unterrichts steht das Schülerexperiment in seinen vielfältigen Funktionen.